Sunny Sounds

Im letzten Jahr haben wir praktisch erprobt, wie das so ist mit der Elektrik. Mit Strom, seiner Erzeugung, mit Bauteilen von Solarzellen, über Speicherkondensatoren, Motoren, Widerständen, Platinen bis hin zu kleinen programmierbaren Chips.

Wir haben gelernt, eigene Kleinstelektroniken und Klangmodule zu löten, die sich vielgestaltig vielfältig hörbar machen und sich von quasi anmutig kammermusikalischer Intimität zu geräuschigen Orchestercollagen wandeln können. Wir haben Klänge geschaffen, die Insekten oder Vögel imitieren.

Projektbeschreibung als pdf: Sunny Sounds 2017

Dafür braucht es Licht und Wind, denn als Module sollen die Klangerzeuger sich selbst steuern in Abhängigkeit von der zur Verfügung stehenden Energie.

Für praktisches und technisches Spielen ist in der heutigen Zeit leider kein wirklicher Platz in der Schule. Perfekte Geräte in tollen Verpackungen bieten uns schnell erfahrbare Oberflächen. Was aber eigentlich sich an technischen Prozessen dahinter verbirgt, sieht und merkt man nicht. Hier setzt die Idee des Projekte an. Pure, einfache eigengebaute Instrumente, mit denen man in eine direkte Interaktion gehen kann. Hand, Kopf und Bauch zusammen und gemeinsam aktivieren. Lautes Fluchen, wenn man einem Lötkolben zu Nahe kommt und unglaubliche Freude, wenn nach der Bestückung und Verdrahtung der Platine tatsächlich die ersten Klänge auftauchten.

Aber die Sunny Sounds haben auch noch eine zweite Funktion:

Wieviele kleine Module braucht es, um einem Platz, oder dem Schulgarten einen neuen Sound zu geben? Wie reagieren Menschen, wenn im Winter plötzlich nicht sichtbare Vögel zwitschern? Oder in der Schule, wenn unsere kleinen, leisen Klänge in den Gängen die Klangatmosphäre beeinflussen.

Ihr Spielort ist also nicht das Konzerthaus oder die Bühne. Die Soundmodule sind Instrumente für Klanginstallationen, sind Seismographen, mit denen Orte in dieser Stadt auf ihren Karakter hin erkundet werden, und sich die zu neuen Klangwelten zusammenfügen.

Zusammen mit unseren Musik- und Physiklehrern haben wir inzwischen eine Reihe von elektronischen Schaltungen nachgebaut und zum Klingen gebracht. Und festgestellt: Das macht wirklich richtig Spaß!

Und wir wollen weitermachen.

Wir wollen eine kleine Werkstatt einrichten mit Arbeitsplätzen für uns Schüler. Wir brauchen geeignete Lötkolben, Schaltungen und Baumaterialien, damit unser kleines futuristisches Orchester Zuwachs bekommen kann.

Drei unserer Schaltungen haben wir einmal mitgeschickt!!!

Sie müssen diese einfach ins Licht legen und schon sollten die ersten Klänge zu hören sein.

Einige wie die mit dem Computerchip brauchen etwas mehr, damit sie ihr gespeichertes Programm ausführen können.

Manche wie unserer Roboinsekten, weniger, weil sie am liebsten in Bäumen und Hecken mit den Ästen im Wind bewegt werden und dann ihren Klang fein verändern. In einem Raum kann man einfach die Solarzelle in verschiedene Richtungen drehen, um mit den Veränderungen zu spielen.

Im Dunkeln reicht übrigens die Lichtenergie von einem Smartphone, um damit einen Klang zu erzeugen!

Und auch unser drittes Modul ist ganz spannend. Man kann eine kleine Menschenkette bilden, und die beiden offenen Pole in den Kreis einbinden. Der entstehende Schwingkreis moduliert den Ton je nach Fingerdruck. Das geht auch alleine, macht aber mehr Spaß in einer kleinen Gruppe. Wenn man übt, kann man sogar eine kleine Melodie spielen.

Als wir unsere ersten Instrumente fertig hatten, waren wir jedenfalls ganz schön erstaunt, wie das so funktioniert. Und wir waren total stolz, ein eigenes Instrument gebaut zu haben!

Ihren ersten Auftritt hatten unsere Elektroniken am Strand von Bremerhaven. Bei dem Drachenfestival „Wenn ich fliegen könnte“ (FuF 2016) haben Sie zusammen mit Möwen, Wellengeräuschen und Schiffstuten den Soundtrack für ein wundervolles Finale beigesteuert.

Wir haben zusammen mit unserer Mediengruppe unsere Arbeit auch auf Video und Foto dokumentiert. Beim Bremerhavener Jugendfilmfestival konnte unser Film „Sunny Sounds – Klänge für eine neue Heimat“ den 2. Preis erringen.

Und das Deutsche Institut für Luft- und Raumfahrt hat der kreative Umgang mit regenerativen Energien in unserer Arbeit überzeugt und im
März 2017 uns für einen Tag in ihr Zentrum in Köln eingeladen.

Noch weiter reiste unser kleines Vogel-/Insekten Orchester allerdings im November 2016. Die „Sunny Sounds“ wurden von uns bei einem Arbeitstreffen im Conservatorium Rosh HaAyin/Israel vorgestellt. Und es hat bei einigen Vorführungen in Jerusalem und Caesearia neue Freundschaften geknüpft.

Wir hätten nie gedacht, dass solche kleinen selbstgebauten Module einen solchen großen Wirbel auslösen können.

Und wir haben das Gefühl, dass nicht nur wir „Feuer und Flamme“ für diese Idee in uns spüren. Alle die bisher unsere ersten Ergebnisse gesehen und gehört haben waren begeistert.

…und wo ist deine Heimat? – ausgezeichnet mit dem weißen Pinguin – Jugendfilmfest 2016 Bremerhaven


Zwischen-Gezwitscher: Intervent/Environment Abschlussbericht 2016

Sunny Sounds auf der COOLTOUR 2016


Ein Projekt mit Ralf Schreiber

Startschuss am 22. August für unser Werkstattprojekt #intervent/enviroment

Kleine Soundmodule werden konstruiert, um heraus zu finden wie die Welt da draußen so klingt.
Kleine Soundmodule im Kampf mit Rasenmäher, Automotoren, Schleifmaschienen…

Unser Kosmos aus insektenartigen Klängen und elektonischem Gezwitscher ist jetzt bereit für Ausflüge in den Stadtraum!

Klasse 8a: Sunny Sounds: Präsentationen in Bremerhaven und Israel

First Edit Israel

JERUSALEM VOL2(explicit) from Max Duda on Vimeo.

Und wir checken mal die Smartphones und Tablets, machen damit Fotos und Filme. Hier die erste Doku von Esma und Caitlin gemacht auf einem IPad. Fotos, Videos, Nachvertonung …

Na ja, eigentlich ein Video, dass nach der „Lötstunde“ entstanden ist.
Den Film über das „Löten“ unserer Bausteine liefern wir bald nach;))
von Yagmur und Jasmin

intervent/environment widmet sich dem „technischen Spielen“ in Schulen als Motivation für eine künstlerische Betätigung.
intervent/environment erschafft musikalisch-elektronische Klangwelten.
Das Instrumentarium: selbstgebaute Kleinstelektroniken, Klangmodule, die sich vielgestaltig vielfältig hörbar machen und sich von quasi anmutig kammermusikalischer Intimität zu geräuschigen Orchestercollagen wandeln können.

Dafür braucht es Licht und Wind, denn als Module sollen die Klangerzeuger sich selbst steuern in Abhängigkeit von der zur Verfügung stehenden Energie.

Ihr Spielort ist nicht das Konzerthaus oder die Bühne. Die Soundmodule sind Instrumente für Klanginstallationen, sind Seismographen, mit denen Orte in dieser Stadt auf ihren Charakter hin künstlerisch erkundet werden.

Als Kundschafter waren im Sommer/Herbst 2016 für die Werkstatt der spielerischen Raum-Zeit-Erkundung Schüler/-innen aus dem 7. und 8. Jahrgang unterwegs.

Im ersten Schritt wurden die Klangmodule selbst gebaut. Es werden elektronische Schwingkreise gelötet und die Schaltungen mit Lautsprechern und Motoren verbunden.

Diese Module sind dann die Instrumente, die in der Außenwelt im Schulgarten als elektronische Insekten auftreten, ein Stadteilfest als experimentelles Klangfeld erkunden und im September auf der cooltour 2016 am Bremerhavener Strand erstmals öffentlich vorgestellt. Unser Film „Sunny Sounds“ erhielt als Auszeichnung auf dem Bremerhavener Jugendfilmfest den weißen Pinguin.

Im November hatten die kleinen Elektroniken ihren 1. internationalen Auftritt. Seit 2012 ist die Medienwerkstatt mit dem Conservatorium in Rosh HaAyin (Israel) in einer engen Partnerschaft. Diesmal überraschten wir unsere Gastgeber in Israel mit unserem „Spielzeug“. In Rosh HaAyin, Jerusalem und Caesarea fanden wir Gelegenheiten, die Klangmodule in Aktion zu setzen.

Musik aus der Werkstatt für die Welt da draußen!

intervent/environment
ein Projekt der IKS-Medienwerkstatt 2016
mit der
Oberschule Geestemünde/Immanuel-Kant-Schule
Jahrgang 7/8

1. Meilenstein auf der cooltour 2016:
Wenn ich fliegen könnte…

Flyer:

gefördert durch: Koordinationsbüro Kulturelle Bildung

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